Am Anfang einer jeden Woche glaubt man doch: Oh, wie lange wird sich diese Woche dahinziehen. Und ehe man sich versieht, ist es Donnerstag und ein erster kleiner Panikanfall ereilt mich. Ein wöchentlicher Blog zeigt mir, wie schnell eine Woche rum ist. Manchmal hänge ich bereits am Wochenende zuvor am Rechner und schreibe vor mich hin glucksend an einem Thema, welches nur so aus den Fingern rinnt. Irgendein Gedanke setzt sich bereits im Auto im Kopf fest und mitunter stoppe ich sogar unterwegs, um bei einem gepflegten Käffchen mein Kurzzeitgedächtnis zu erleichtern, denn um dieses ist es nicht immer besonders gut bestellt. Ich fliege dann über die Tasten, komme vom Hundertsten ins Tausendste und die schönsten Momente sind die, in denen ich selber über meine Gedanken mehr oder weniger still vor mich hinkichere. Der Rohtext ist dann in einer knappen Stunde gezimmert, wird gespeichert und mit genügend Abstand fallen mir dann meine Rechtschreibfehler und schlimmdeutschen Fehltritte auf. Gefühlt 95% finde ich selber und für die 5% Rest stehe ich später gerade. Aber dann gibt es Tage wie diese, mein Kopf fühlt sich an wie ein Vakuum, die Themen bereiten mir Kopf-, Bauch- und Herzweh. Und wie fast jeder weiß – im Vakuum ist es leer, sehr und verdammt leer. Ordner mit Gedankenfetzen und viel zu vielen überdimensionierten Fotos verschandeln den Desktop und zeigen mir bei jedem Blick auf den Rechner, wie sehr mich das Chaos im Griff hat. Werden meine Gedanken, Bilder und Texte reichen und eine Zeitung füllen? Wird es den Leser interessieren? Wer liest eigentlich meine Texte und was denken unsere Leser über mein Werk? Welche Frage könnte ich mir heute im Blog stellen? Nun ja, es ist nicht so, dass mir keine Fragen einfallen, aber es gibt ja Ausschlusskriterien, denn nur ein interessanter, zielgruppenorientierter Text in optimaler Länge passt hier rein. Was einen guten Text ausmacht, das hatte ich ja bereits ausgiebig erläutert. Andere Themen sind wiederum nicht jugendfrei, auch wenn es interessierte Leser gäbe … Also, was bleibt mir heute übrig? Einfach mal zuzugeben, dass es Tage gibt, an denen es schwer ist, Journalistin zu sein! Aber was zeichnet denn nun eine Wortstifterin aus? Sie stiftet sogar Worte, wenn sie nicht weiß, worüber sie Worte stiften soll!