Wenn zwei kleine Schlümpfe mit braunen Knusperaugen einen Wunsch haben, wie kann Frau und Mutter da schon widerstehen? Der Eine wollte fliegen und der Andere hörte wohl mal von einer Insel namens Malle. So verlagerten wir den Sommerurlaub in die Herbstferien und Maajoorkaa, wie die Kenner der spanischen Sprache zu sagen pflegen, war unser Ziel.
Insider warnten mich. Dabei war das überhaupt nicht vonnöten. Denn auch ich verband mit Malle reichlich klischeebehaftete Vorurteile wie: Vom Masssentourismus genervte Einheimische, Traumziel Putzfraueninsel, sangriabesoffene Ballermannchaoten, Baggertempel für notgeile Bürschlein knapp hinter der Volljährigkeit. Aber wenn braune Knusperaugen mit ellenlangen Wimpern klimpern, gilt es Schatten zu überspringen. Sich eine komplette Nacht um die Ohren zu hauen, damit 6:38 Uhr der Flieger in Palma mit UnserDreier aufsetzt.
24 Grad. Laues Lüftchen unter Palmen. Ja wie geil ist das denn?
Gefühlte Stunden jagt man zunächst durch die Terminals von Palma, bis man an der Gepäckausgabe landet. Das waren locker Kilometer! Koffer vom Band geschnappt, der Tante von Alltours unsere Busnummer entlockt und Nummer 444 gejagt. Ja, bei der Anzahl der vor dem Airport stehenden Busse macht es durchaus Sinn, dreistellige Nummern zu vergeben. An die 50 Kilo Gepäck auf fünf Rucksäcke und Koffer verteilt schleppten wir durch die Hall of Fame. Man stelle sich gigantische Busreihen vor. Rechts und links stehen MAN, Benz und Co. Seite an Seite. Die Hinterteile bilden eine schmale Gasse. Durch diese mussten wir kommen. Nein, wir wurden geräuchert. Nun ja, wenn so ein Bus gleich startet, kann man ja auch mal den Motor anlassen. Dachte ich mir so. Nummer 444 endlich in Sichtweite.
Ganz Frau schob ich mein Gepäck Richtung Kofferraum. Bei Bussen hat diese Bezeichnung ja mal selbige verdient. Ich bin ja schon eher praktisch und robust veranlagt. Kann auch gut die schweren Dinger selber tragen. Aber dass dieser Motzki von Busfahrer zuschaut, wie ich all den Kram ächzend in des Busses Bauch verstaue, war schon irritierend. Neinneinnein, ich will mich nicht in den ersten Minuten in meinem Vorurteilen bestätigt wissen. Der Typ war sicher eine Ausnahme unter den Touri-Hassern! Biste mal ne Charmante und fragst den Kerl, wann denn Abfahrt ist, ob ich mir noch einen Kaffee aus dem Automaten genehmigen kann. Wird der Grantl doch extra grantig?! Ich solle mir ein Taxi nehmen, wenn ich innerhalb von 10 Minuten losfahren will. Hui! Was für ein A…! Schweigend, schmollend und sinnlose Hirnblödspiele auf dem Eierfon tippend, trolle ich mich in den Bus und warte. Und warte. Und warte. Über 90 Minuten glauben wir jede Minute, es muss doch gleich losgehen. Der Motor läuft. Und läuft und läuft. Galonenweise verplempert er mit einer gigantischen Busflotte kostbaren Sprit. Dutzende Busse verpesten die mallorquinische Morgenluft. Fassungslosbin. Der Bus ist fast voll. Im Inneren stinkt´s nach Diesel. Was sind eigentlich die Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung? Müdigkeit? Oh verdammt! Gnadenlose Übernächtigung hält mich davon ab, weitere Gedanken ans Grantl und die Umwelt zu verschwenden. Sieben Tage Traumurlaub stehen auf dem Plan!
Und den Plan gilt es zu erfüllen. Schönes Hotel. Kleines, aber feines Zimmer. Blick in grüne Anlagen. 200m zum Strand. Ruhig und zentral in Peguera gelegen. Perfekt. Maria Dolores heißt übrigens das kleine, sehr empfehlenswerte Schmuckstück.
Kleinschlumpf und Großschlumpf entdecken das Mittelmeer. Sechs Stunden verweilen sie nur zum Kekseabstauben, Mandarinekosten und Wasserschlürfen am Strand. Den Rest der Zeit weicht die Bande sich im supersalzigen und kristallklaren Wasser auf. Kleine Ärmchen schlingen sich um meinen Hals und ein Schnütchen flüstert ins Ohr: „Das ist der schönste Urlaub meines Lebens“. JAAAA … Treffer … Versenkt – Alles richtig gemacht! Unglaublich lange Minuten halte ich bei mittlerweile knappen 30 Grad Lufttemperatur im 24 Grad warmen Wasser aus. Schwimme. Lasse mich treiben. Blinzle in die Sonne und schicke einen Dank nach oben, dass mich das Leben mit so viel Glück gesegnet hat.
Die Bürschlein immer im Blick grille ich mich am Strand. Dusselig wie jeden Urlaub, frei nach „Und täglich grüßt das Murmeltier“, verbrenne ich mir wieder mal den Ranzen. Rote Arme, rote Stirn, rote Waden. Brennend spannt sich die Haut überm Schädel. Soll mir bloß keiner in einer Woche kommen, ich sähe immer noch aus wie ein Käse. Blöde Nuss bin ich! Egal.
Unter ein Handtuch in den Schatten gekrochen und den Blick schweifen lassen: Nix mit Ballermann und Co. hier in Peguera. Geschätztes Durchschnittsalter: 68,78 Jahre. Geschätztes Hautalter: 137,56 Jahre. Ich dachte bis jetzt, dass Dieter Bohlen die dickste Lederhaut im Universum hat. Aber was da am Strand flaniert, erfreut des Lästerlings Herzerl. Ich hatte keine Ahnung, dass alte Haut nicht nur faltig, runzlig, orangenhautig und dellig ist, sondern auch aussehen kann, wie meine dunkelbraunen Wildlederschuhe. KRASS.
Ich lehre meinen Jungs, dass man Leute nicht anstarrt … Oh wie gut, dass meine Sonnenbrille maximal getönt ist! Ungeniert gaffe ich, grinse vor mich hin, formuliere böse Lästergedanken, die gleich in den Mac gehämmert werden wollen. Gut, dass aus dem Vorsatz, einen laptopfreien Urlaub zu schaffen, nichts geworden ist. Muss ja schließlich die Bilder einlesen und die Lästertasten schwingen!
Stundenlang grillen die Teutonen in der Sonne. Bis zum 19.10.2013 dachte ich beim Teutonengrillen immer an blasse Nord- und Mitteleuropäer, die testen, wie lange man in der Sonne liegen muss, bis die Haut in Fetzen vom Körper rollt. Am 20.10.2013 weiß ich, den Teutonengrill gibt es in Paguera im Endstadium. Tiefbraun geröstet. Gefährlich hohe Acrylamidwerte würde die Ökotester auf den Plan rufen. Aber es ist keine lecker knusprige Hühnerhaut, es ist olle Runzelmenschenhaut
Ich muss nun erst mal Panthenolcreme großflächig über 1,65 Quadratmeter geschundene Epidermis verteilen. Und mich darüber amüsieren, wie unverschämt ich mit Steinen aus dem Glashaus ballere.
20 Uhr. Seit 38 Stunden nahezu ununterbrochen wach. Totengleich dreimal umfall und bubu machen …
Am zweiten Tag gewöhnt man sich schnell an die ollen RunzelLederHäute. Fast setzen so etwas wie Komplexe ein. Man fühlt sich wie der weiße Hai und den Rotbraunfellen. Naja, so ein bisschen Rotfell bin ich ja auch. Aber Panthenol wirkt Wunder im MalleWunderLand. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht … Es ist hammergenial schön hier und ich motze überhaupt nicht rum. Wenn überhaupt könnte man das Lästern nennen.
Motzen geht übrigens so: Da will man dem Wichtel und sich was Gutes tun. Ist durchaus bereit, ein kleines Vermögen zu investieren. 7,50 Euro für eine geliebte Pina Colada, unter 18-Jährige erhalten selbige natürlich nur alkoholfrei und für schlappe 6,50 Euro. Sucht sich ne richtig fesche Bar. Mit Palmen. Lässiger Mugge. Einer nett anzuschauenden Bedienung, einem leckeren Barkeeper. So ein glatter karibiktauglicher Traum an einem lauen Spätsommerabend. Der ideale Ausklang eines stressigen Tages zwischen Strand, Pool und üppigem, leckerstem Buffett. Hocken wir uns also auf stylische AluBarhocker und bestellen den kleinen Luxus des Tages. Schwuppdiwupp. Ist er da. Steht auf dem Tisch. Nanu, können die zaubern? Mehrfach versuchte ich mich am Mixen von Pina Colada, Caipi und Co.. Und ich weiß – das braucht Zeit. Und damit meine ich nicht Sekunden. Ach Livia. Sei doch nicht so misstrauisch! Erst mal kosten … WÜRG! Was ist das?! Die verkaufen hier DosenAnanasSaft mit BilligFussel und Sahne als Pina!?!? Drei Schlucke wage ich noch. Der Geiz. Ihr wisst schon. Dann meldet mein Magen an Kleinhirn, Stammhirn, Großhirn, Schläfenlappen und den Rest der wabbeligen Masse unter der Schädeldecke … STOPP. Aufhören. Nicht weitertrinken. Der Wille und das Fleisch sind schwach. Wollen nicht motzen und bestellt ist es ja auch. Bin ich vielleicht nur eine verwöhnte Göre. Eigentlich nicht. Also zusammenreißen. Auf´s Bäuchlein hören und klar die Meldung vernehmen: NICHT TRINKEN!. Bevor ich doch schwach werde, taucht die bezaubernde Bedienungsmieze vom Tresen auf und fragt, ob alles o.k. Ist. Ich traue mich: „Der Cocktail geht gar nicht. Er schmeckt wie Dose!“. Leicht pikiert zieht die Süße mit meinem Glas von dannen und man glaubt es kaum – so kostet doch echt meinen Cocktails. Die letzten Bluttests von MeinerEiner bescheinigten mir eine ausgezeichnete Gesundheit, aber ne Hepatitis B hätte sie sich mal eben locker aufgelesen! Zumindest kann sie nun trotzig am Tisch verkünden, dass das Ding immer so schmeckt! ICH weiß, so schmeckt sie nicht, will auch sicher keinen anderen Dosencocktail zum Preis von zwei Flaschen guten Rotwein oder sechs Flaschen Kellerbier testen! Die Rechnung bitte, auch für die Tetrapack-Cocktails ohne Drehrumbumm. Ich musste voll bezahlen und fotografierte mit leichtem Rachegedanken noch den Laden namens Waikiki in Paguera. Schließlich kann es ja nicht angehen, dass bei Qype behauptet wird, die Cocktails wären fünf Sterne. Schade, dass man nicht null Sterne vergeben kann!!
Bubu machen! Bloß nicht ärgern! Voll gechillt in die Nacht starten! Morgen ist ein neuer Tag und diesmal mit Auto.
Der dritte Tag erwacht. Wo sind bloß die Stunden hingerast? Unglaublich, wie diese verfliegen, wenn man sich wohlfühlt, eine wunderbare Zeit miteinander verbringt.
Ab heute gibt es für fünf Tage einen fahrbaren Untersatz. Ein kleiner Corsa, der sofort vom Minischlumpf den Spitznamen Knutschkugel erhält ist unserer.
Auf an die Küste! Wer auf Malle am Strand bleibt und nur zum Büfet den Alabaster bewegt, ist selber Schuld. Schlümpfe ins Auto gepackt und über Andratx Richtung Valldemossa gedüst. Ein Muss! Eine wunderschöne Küstenstraße schlängelt sich die Hänge entlang. Ausblicke zum Dahinschmelzen. Valldemossa ist ein unendlich niedliches Dorf in den Hängen der Berge, die sogar richtig hoch werden können.
Erkenntnis des Tages … Der schönste und entspannendste Urlaub ist der, den man an einem Ort mit Sonne, Wasser, Licht, frischer Luft und gutem Essen verbringt. Aber das allerallerwichtigste: Die Chemie muss stimmen. Die kleine Bande ist dabei und wie es der Zufall oder was auch immer wollte. Da reisen doch tatsächlich zur gleichen Zeit, am gleichen Ort, Menschen mit, die wir kennen und mögen. Drei Kinder, die sich verstehen, zwei Erwachsene, die es genießen …
Wenn ich einen Wunsch frei hätte. Mein nächster Urlaub wäre in großer Runde. Ein paar Familien mit Rasselbande. Ein paar Ferienhäuser, eine große Finca, oder Wohnungen. Jeder hat Raum für sich und noch mehr Platz fürs Beisammensein.
Der vierte Tag ist angebrochen. Ich weiß nicht, was die Insel mit einem anstellt. Aber diese tiefe Gelassenheit, die sich hier einstellt, erlebte ich selten an irgendeinem Ort der Welt und ich sah schon viele schöne Fleckchen rund um den Globus. Ein wenig träge hangeln wir uns durch den Tag. Entdecken. Lesen. Fotografieren. Schreiben. Verbringen Stunden am und im Wasser. Ein perfekter Urlaub mit richtig viel Entspannung.
Irgendeinem Corsa in Paguera wurden wohl in der Nacht die Scheibenwischer geklaut. Kann ja mal passieren. Vermutlich war es sogar in der Nähe meines Hotels. Denn die Rachekette nahm seinen Lauf. Knutschkugel fährt nun auch ohne Scheibenwischer. Fein säuberlich mitsamt Gestellt hat jemand meine graue träge Kiste angefangen zu demontieren. Ein kurzer Fluch und selbst ist die Frau: Der Heckscheibenwischer wird durch MeinerEiner auch noch entfernt. Einerseits um den Morgentau auf der Frontscheibe abzuwischen und andererseits: Was weg ist, kann nicht auch noch geklaut werden. Ein Rundgang ums Auto endet damit, dass ich sicherheitshalber auch noch die Antenne abschraube. Die Sonne scheint hier eh gefühlt rund um die Uhr, da braucht es keinen Scheibenwischer und den Radioempfang kann ich knicken, der tendiert gen null. Die kleine Schlumpfbande ins Auto gesetzt. Kopfhörer auf die Nischel. Bürschlein kurz vor der Pubertät interessiert die Landschaft n halbes Böhnchen und auf nach Norden. In Cabanet verlassen wir die Autobahn. Wunderschöne Höhlen soll es dort geben. Die Straßenbeschilderung ist übrigens erstklassig auf Mallorca. Es ist überhaupt kein Problem, die Insel auf eigene Faust zu erkunden! Und es lohnt sich wirklich. Nur ein paar Meter ins Hinterland und traumhafte schnuckelige kleine Dörfer verzaubern die „Früher-war-alles-so-schön-Romantiker“. So tuckeln wir also mit den gefühlten 25 PS durchs Land und finden ein Höhle. Fotografenherzen lieben Höhlen, dort kann man so unglaublich schöne Fotos mit Licht und Unschärfe zaubern … 34 Euro Eintritt für uns drei. Schluck. Das sollte man wissen, Eintrittspreise sind hier gigantisch. Sparen kann man dafür beim Mietwagen, die sind spottbillig, schon ab 89 Euro pro Woche! So relativiert sich der ganze Spaß. In der „Cave di Campanet“ – einfach nur wow! Wunderschöne Tropfsteine, gigantisch groß, tausende kleine. Ein sprachbegabter Führer, der simultan in vier Sprachen das Geschehen managt und mit Kennerblick auf meine Minikamera meint: „Fotografieren ist hier nicht erlaubt. Sie dürfen die Höhle nur genießen! Und sie dürfen gerne das Plakat am Eingang ablichten!“ Na prima, das ist ja wohl unter meiner Fotografenwürde. Sehenswert ist sie dennoch, vor allem aber die Landschaft im nördlichen Hinterland.
Weiter führt der Weg. Ganz weit in den Norden. An das Cap Formentor. Schmale Straßen mit atemberaubenden Blicken schlängeln sich durch eine mediterrane Landschaft. Zwischendurch immer wieder kurze Stopps. Ein bisschen laufen, schauen, fotografieren. Was unglaublich schön auf dieser Insel ist. Überall hocken Künstler, die ein paar Bilder verkaufen, Gitarrenspieler, die daran erinnern, dass wir in Spanien sind. Hier und da ein Eis- oder Colaverkäufer. Der Rekordpreis für eine Dose liegt übrigens bei 3,40 Euro 🙂
Zwischen Pollenca und Alcudia liegt eine 6km lange Bucht, der ideale Platz für ein lauschiges Picknick am Strand. Serano-Schinken, Käse, Weißbrot und der Blick Richtung Norden, Barcelona liegt am anderen Ende, natürlich nicht in Sichtweite. Gibt es einen Grund, hier wieder wegzuwollen? Nur einen, ja … Das Thermometer klettert auf wohlfühlige 33 Grad, im Wasser sind es für mich gerade so aushaltbare 23 Grad. Ein laues Lüftchen weht und Wellen spülen an den Strand.
Minischlumpf will Wellen erobern. Anfangs schaute ich mir denn Spaß noch vom sicheren Ufer an, dann überfraute mich der Beschützertrieb und ich stürzte mich mit in die Fluten. Unendlich lange Minuten sprangen, schwammen und untertauchten wir das Wasser in der Bucht von Paguera. Innerhalb weniger Minuten unterspülte die Strömung den Meeresboden. Dort, wo es eben knietief war, konnten wir nicht mehr stehen. Ober- und Unterströmung ließ uns auf der Stelle paddeln. Wellen mit Massen an Algen überschütteten uns. Zwerglein wurde matt und wollte raus. War am absoluten Ende seiner Kräfte, kam nicht vor und zurück. Jammerte. Ruderte mit den Armen. Nur wenige Meter vom Ufer entfernt kann man von einer Sekunde auf die andere richtig in Not geraten. Ein kräftiger Antreiber von mir „Los, schwimm, jetzt!“ und der kleine Kerl holte alles aus sich raus. Schaffte es gerade so aus der Strömung. Ich zerrte an ihm. Was für eine Lektion. Gut, dass ich dabei war, ihm helfen konnte. Hätte ihn jemand gesehen? Lieber nicht drüber nachdenken!
Der fünfte Tag gehört Palma. Der Inselhauptstadt. Wohl kein Bild verbindet man so sehr mit Mallorca wie das der Kathedrale. Ich liebe Kirchen. Nicht die Kirche. Wohl aber die Prachtbauten katholischer Scheinheiligkeit. Diese Monumentale menschlich-religiöser Überlegenheit fesseln mich. Lassen mich ehrfürchtig werden. Still. Inmichgekehrt. Nachdenklich. Gedanken schweifen ab zu Menschen, die nicht mehr im Hier und Jetzt sind. Und selbst mit den vielen Besuchern, die dort durch den unglaublich großen Raum wandeln, gelingt das! Das Rosettenfenster ist mit einem Durchmesser von fast 12 Metern das größte gotische Auge der Welt. 1115 Scheiben lassen das Licht überall im Raum erstrahlen. Wie Regenbogen, ein Heiligenschein, der sich auf das innere der Kirche legt und zum Teil sogar hinaus strahlt. Sehenswert!
Rund um die Kathedrale, auf den Plätzen und in den Gassen der Stadt sind unzählige Händler, Gaukler, Musiker, Künstler … Fotomotive, vor allem aber ein Grund, stundenlang zu wandeln und zu entdecken. ICH komme ganz sicher wieder. Es ist einfach eine wunderschöne Stadt!
Die letzten beiden Tage hatten nur ein Motto. Faulenzia. Nochmal gepfelgt Pigmente haschen. Dem Vitamin-D-Haushalt ein wenig Vorrat gönnen. Den Serotoninhaushalt ins Gleichgewicht bringen. Einfach Sonne satt tanken. Den Blick aufs Meer genießen und davon träumen, eines Tages an selbigem zu wohnen. Krebse wie MeinerEiner sind nunmal Wassertiere, sonst verkümmern und vertrocknen sie. Mein Antrieb, wieder in den Flieger Richtung Norden zu steigen tendiert gen null. Freunde fehlen, mehr aber auch nicht.
Und Mallorca war mehr als nur eine Reise wert. Eine traumhaft schöne Insel.
Auf Wiedersehen hat hier eine andere Bedeutung, ist keine Floskel …