An ihren Taten sind sie zu erkennen

Unter Scheinheiligkeit versteht man, wenn den heiligen Worten unchristliche Taten folgen …

Barack Obama sagte zur Trauerfeier über Nelson Mandela: “Es brauchte einen Mann wie Madiba um nicht nur den Gefangenen zu befreien, sondern auch den Gefängniswärter. Um zu zeigen, dass wir anderen vertrauen müssen, damit sie uns vertrauen. Zu lehren, dass Versöhnung nicht bedeutet, eine grausame Vergangenheit zu ignorieren, sondern sie einzubeziehen und ihr mit Großzügigkeit und Wahrheit gegenüberzutreten.”

Medienwirksam und hochgejubelt schüttelte er dem kubanischen Staatschef und Erzfeind Raul Castro auch noch die Hand. Eine große Geste der Versöhnung? Werden diesem Tage auch Taten folgen?

„Yes, we can!“ tönte Obama 2008. Das Land wollte er versöhnen, den Planeten heilen. Aus dem Irak abziehen und Bin Laden töten. Millionen und Abermillionen wurde dafür im wahrsten Sinne des Wortes verballert und Menschen geopfert. Der Friedensnobelpreisträger Obama versprach: „Deshalb habe ich die Schließung von Guantanamo angeordnet… Deshalb kann ich heute hier stehen und ohne Ausnahme sagen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika nicht foltern.“ Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob das eine Lüge war oder unter Amnesie fällt …

Dafür gab es eine Gesundheitsreform. Eine, die den Bundesstaaten die Möglichkeit lässt, die Ausweitung der Krankenversicherung für Arme aus Kostengründen abzulehnen. Und Steuerversprechen und Wirtschaftsversprechen und Klimaversprechen …  Nahezu nichts ist davon übrig geblieben! Fast bin ich erleichtert, dass Obama nicht versprochen hat, niemals andere Staaten abhören, überwachen und belauschen zu lassen. Das hätte Obamas Ideal des gegenseitigen Vertrauens noch die Krone aufgesetzt.

„How do you sleep while the rest of us cry? How do you dream when a mother has no chance to say goodbye? How do you walk with your head held high? Can you even look me in the eye and tell me why?“ sang Pink einst und richtete diese Worte an George W. Bush. Was hat sich verändert? Die Hautfarbe des Präsidenten?

Dear Mr. Präsident: Sie schwören auf die Bibel. Geben sich christlich und leben nicht mal die zehn Gebote. Lassen töten, legen falsch Zeugnis ab.

„An ihren Taten sind sie zu erkennen“ … Eines der ältesten Bücher schreibt diesen Satz. Er gilt im Großen wie im Kleinen. An unseren Taten werden wir uns erkenntlich zeigen. Unser wahres ICH offenbaren … Nicht nur als Präsident. Viel, viel mehr als Mensch.

„Was im Leben zählt, ist nicht, dass wir gelebt haben. Sondern, wie wir das Leben von anderen verändert haben“, sagte Nelson Mandela. Ich bin überzeugt, er meinte das ausnahmslos im Sinne der Menschlichkeit und Versöhnung.

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