Positive Umprogrammierung

Bombenkrieg in Syrien. Flugzeugabschuss über der Türkei. 650 deutsche Soldaten nach Mali. Iraner nähen sich die Münder zu. Hungerstreik. Belgien in Terrorangst. Paris in Trauer. Deutsche Weihnachtsmärkte als Anschlagsziele. Flüchtlingschaos. IS-Terror. Scheiternde Diplomatie. Flächendeckende Überwachung. Angst. Schrecken. Krieg. Korruption. Hass. Selbst die drohenden Schneeflöckchen des nahenden Winters werden als Schreckensmeldung verlesen …

Nachrichten. Täglich. Rund um die Uhr. Ob als Newsticker auf dem Handy. Im Viertelstundentakt auf den Nachrichtensendern oder halbstündlich auf allen möglichen Kanälen. Globaler Wahnsinn in Perfektion. Es gibt keine guten Neuigkeiten mehr. Oder?

Mein Limit ist überschritten. Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr. Die Fülle an Schlechtigkeiten überfordert mich. Aber was mich viel mehr erschreckt – ich fange an abzustumpfen. Früher verfolgte ich aufmerksam Nachrichten. Heute laufen sie nebenbei und ich weiß schon Minuten später nicht mal mehr, was gesagt wurde. Oder ist es Selbstschutz? Schutz davor, das eigene Limit nicht zu überschreiten. Was passiert dann? Werde ich taub und blind für das Leid der Welt?

Ich möchte viel lieber Glück und Hoffnung sehen. Schon diese kleine Frage zum Frühstück löste heute Erstaunen aus: Was wird an diesem Tag gut? Der kleine Schlumpf schaut mich an, als wäre ich deppert. Nichts wird gut, er muss schließlich in die Schule. Und doch kitzle ich weiter, bis er kleine Highlights des Tages findet. Und ich auch. Am Abend werten wir diese aus. Positive Umprogrammierung nenne ich dieses Experiment. Wenn man das Große und Ganze nicht mehr erfassen kann, geht man zurück zum Kleinen und Winzigen. Schaut dort, was gut tut, was richtig ist, was das Herz erfreut.

Ich glaube, das muss nicht blind für das Leid der Welt machen. Aber zumindest sehend für die Freuden im Alltag. Ich werde die Welt nicht ändern, aber ich kann mich ändern und Einfluss darauf nehmen, dass es zumindest meinem Umfeld gut geht. Denn wie durfte ich gerade so schön erfahren: Die gleiche Energie, die ich drauf verwende, traurig, und missmutig zu sein, kann ich auch darauf verwenden, fröhlich zu sein. Ich geb mein Bestes. Und hoffe, dass das vielleicht sogar mal im ganz Großen möglich ist. Damit sie wieder scheint, die

Sonne im Herzen

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