Motzkühe, Meckerschafe und Quengelmonster

Ich hatte da mal ein Lieblingskinderbuch: „Die kleine Motzkuh“. Die Motzkuh setzte sich auf die Schulter von motzenden, meckernden und quengelnden Zeitgenossen. Wenn meine Zwerge in den Motzmodus verfielen, krabbelte ich mit den Fingern im Nacken und neckte die Bande, dass das die Motzkuh ist, die nun auf der Schulter hockt. Wirkungsvoll, wer mag schon ein Kuh auf der Schulter haben.

Leider ist irgendwann das Alter erreicht, der werden solche Spielereien mit einem genervten „och Mama, du bist kindisch“ kommentiert. Die Motzerei hält sich zum Glück mittlerweile in sehr engen Grenzen. Vielleicht liegt es ja an der erzieherischen Wirkung dieser kleinen Kuh.

Zu sehr wünschte ich mir dieses „pädagogische Mittel“ im Umgang mit Erwachsenen. Denn da bin ich manchmal hilflos und glaube hier schon beim Schreiben, bald wieder Gemotze zu ernten …

Kennt ihr diese Menschen, denen man nichts Recht machen kann? Denen es beim schönsten Sonnenschein zu heiß ist? Denen das leckerste Essen auf dem falschen Teller serviert wird? Die sich beim schönsten Blick übers Land vom Wind stören lassen? Diejenigen, die jeden Satz mit „Ja, aber …“ anfangen? Heimlich nenne ich sie Motzkühe, Meckerschafe und Quengelmonster. So gut es geht, meide ich ihre Nähe. Sie verpesten einfach die Luft und stecken mit ihrer schlechten Laune ein ganzes Umfeld an. Das ist nicht fair. Wenn man Sorgen hat, es einem nicht gut geht oder etwas auf dem Herzerl drückt, kann man darüber reden. Einfach nur meckern und das berühmte Haar in jedermanns Süppchen suchen … Das geht gar nicht und zerstört jede zwischenmenschliche Beziehung!

Vor allem das Gesichtsbuch mutiert mittlerweile zur Plattform profilneurotischer Negativisten. Ich kann fast die Uhr danach stellen, bis irgendwas von den Immergleichen kommentiert wird. Ganze Gruppen verschrieben sich der Motzerei und Kotzerei. Mit Ignoranz oder einem Lächeln hake ich es ab. Manchmal bin ich überaus amüsiert. Manchmal auch echt genervt und muss an mich halten, nicht zu reagieren. Nicht immer gelingt es mir und ich stimme ein in den kollektiven Klagegesang. Ich gelobe an dieser Stelle und öffentlich Besserung! Und wenn es mir nicht gelingt, dann tippe ich an meiner Gedankenglut über Motzkühe, Meckerschafe und Quengelmonster. Damit sie wieder scheint … die

Sonne im Herzen

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