Reise ins InMich

Verwirrung ist ein echter Motivator für mich etwas Verrücktes zu tun. Und ich war verwirrt. Alles lief perfekt und wieder auch nicht. Entscheidungen mussten her und ich fürchtete sie. Ich wollte nicht alleine sein und konnte Gesellschaft nicht ertragen. Hatte zehn Tage ganz für mich, nur für mich. Arbeiten, zu Hause...

Das Fernweh-Gen

Wenn so ein Erdenmenschlein entsteht, vermischen sich eine Unzahl genetischer Materialien zu einem neuen Ganzen. Mit etwas Glück treffen erfolgreiche, schöne, intelligente, glücksbehaftete, reichtumsversprechende Erbgutträger aufeinander und aus eins plus eins wird in einem kurzen Moment der gewollten oder ungewollten Unbeherrschung DREI. So wurde ich einst auf diese Welt geschubst...

SchnapsLeichen, BärlauchPesto und FamilienFreuden

Bereits früh, kurz nach dem Aufstehen, bietet sich ein sehenswertes Fensterkino beim Blick in die Straßen zwischen den Hochhausschluchten: Hacketütendicht, mit lächerlicher Kopfbedeckung, die Lumpensammlung von Oma angezogen und nen klapprigen Handwagen mit kistenweise Lebertankstoff an der Hand. Gruppen von fünf bis zehn Männern ziehen durch Jena Lobeda. Endstation Satelit. Satti...

Technik, die begeistert

Irgendeine genetische Fehlpolung führte Mitte der 70er dazu, dass ich weiblich und technikvernarrt auf die Welt kam. Schon von klein an strafte ich sämtlichen Mädchenkram wie Babypuppen, Kuschelviehzeugs, bezaubernde Kleidchen und rührselige Märchenbücher mit gnadenloser Ignoranz. Dafür widmete ich mich den aufregenden Dingen des Lebens: Die Autos meines Bruders wurden...

Was für ein Tag!

Es war der Abend des 9. Novembers 1989. 18:57 Uhr verkündete Günter Schabowski die unglaubliche Botschaft: „ Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD bzw. zu Berlin West erfolgen.“ So richtig verstanden die Wenigsten wohl in diesem Moment, was damit gemeint war, aber schnell machten sich Tausende...

Botschaften des Körpers

„Ich kann nichts mehr essen und trinken. Jedes Mal, wenn ich versuche zu schlucken, habe ich das Gefühl, mir schnürt es den Hals zu, ich ersticke“, sagte Sandra zu ihrem Arzt. Seine Antwort war ein Aha-Erlebnis auf Lebenszeit: „Was ist passiert, als Sie beschlossen haben, etwas nicht mehr hinzunehmen, sich...

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